Wie funktioniert das barfen einer Katze ?

3.5
(4)

Die Katze ist im Gegensatz zum Hund ein reiner Fleischfresser. Aus diesem Grund sieht das barfen einer Katze anders als beim Hund aus. Sie kann ausschließlich das tierische Protein verwerten. Pflanzliche Bestandteile ihrer natürlichen Beutetiere dienen ausschließlich als Ballaststoffe.  Wichtig ist das Barf Katzenfutter mit verschiedenen Zusatzstoffen zu ergänzen. Auch der Kalzium-Phosphor-Verhaltnis und Taurin  ist bei Katzen besonders wichtig.

 

Katzen Barfen für Anfänger

Das BARF Futter sollte etwa 2-3 % ihres Körpergewichtes ausmachen.

Die meisten Katzen werden ein schnelle Futterumstellung ablehnen. Alle Katzenbesitzer wissen wie heikel die Fütterung einer Katze sein kann.  Sie können versuchen Ihrer Katze einfach ein Stück Rind- oder Hühnerfleisch anzubieten. Frisst sie es, haben sie schon fast gewonnen. Dann kann man als nächstes eine ganze BARF Mahlzeit anbieten. Funktioniert es nicht, kann man den Jagdtrieb der Katze nutzen und ein Stück Fleisch „versehentlich“ fallen oder liegen lassen.

Meist  wird man das Futter langsam austauschen müssen. Man mischt dem gewohnten Futter von  Fütterung zu Fütterung immer ein klein wenig mehr rohes Fleisch zu. Sehr langsam kann man die Menge des rohen Fleisches erhöhen. Ist es zu viel auf einmal und die Katze lehnt es ab, einfach wieder ein bisschen weniger hinzugeben. Frisst die Katze das rohe Fleisch kann man sich an die Gewöhnung der Zusatzstoffe machen. Auch hier setzt man immer ein bisschen mehr zu bis man auf die gewünschte Menge kommt.

 

Welches Fleisch kann ich füttern ?

Grundsätzlich kann man der Katze jedes rohes Fleisch füttern. Besonders geeignet sind

  • Rind
  • Kalb
  • Lamm
  • Pferd
  • Huhn
  • Gans
  • Pute
  • Truthahn
  • Kaninchen
  • Wild

Die Zusammenstellung sollte etwa zu

  • 70%Muskelfleisch,
  • 10-15 % Fleisch mit Knochenanteil (z.B. Hühnerhälse)
  • 10% weitere Innereien
  • 5 % Gemüse
  • Öl und weitere Supplemente

 

bestehen. Wie man sieht ist Muskelfleisch der wichtigste Bestandteil der Katzenernährung. Dieser deckt den Energiebedarf und beinhaltet Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine für die gebarfte Katze.  Wenn die Katze wenig Energiebedarf hat sollte man häufiger die fettärmeren Fleischsorten Barf Fleisch kaufen wie  Huhn, Pute und Kalb.

Seltener sollten Innereien wie Leber, Niere, Milz oder Schlund gefüttert werden. Innereien können aufgrund ihrer Zusammensetzung und Funktion bei häufiger Fütterung zu Stoffwechselveränderungen oder Leberstörungen führen. Sie sollten auf Grund Ihrer Vitamine und Mineralstoffe auf jeden Fall  den BARF Planes anreichern, aber in Maßen. Sehr viele Katzen mögen Leber sehr gerne.

 

Natürliche Snacks für die Katze

Möchte man auch bei den Snacks auf die gesündere Variante umsteigen, so eignet sich getrocknetes Fleisch. Viele Katzen mögen getrocknetes Hühner- oder Entenfleisch. Eine besondere Attraktivität haben kleine Fische oder Stücke von z.B. Dorsch für Katzen.

Öle und Fette

Öle und Fette sollten in kleinen Mengen regelmäßig zu gefüttert werden. Sie ermöglichen der Katze fett lösliche Vitamine wie A, D, E und K aufzunehmen. Außerdem versorgen Sie die Katze mit ungesättigten Fettsäuren.  ZU empfehlen sind Walnuss oder Rapsöl für die Omega-3 Fettsäuren. Vitamin E ist in Weizenkeimöl oder Distelöl. Außerdem sollte man einmal die Woche Lebertran füttern.

Mineralstoffe

Die wichtigsten Mineralien für die Katze sind Kalzium, Phosphor, Magnesium, Jod, Eisen und Zink. Da sie die Stoffwechselprozesse unterstützen sind sie sehr wichtig.

Wofür braucht die Katze Taurin?

Taurine Katze

Taurin ist für die Katze eine essentielle Aminosäure. Was bedeutet Katzen müssen sie von außen zuführen und sie  haben einen sehr hohen Verbrauch an Taurin. Dieses wird für das Herz, die Augen und hauptsächlich für die Verdauung benötigt. Große Mengen werden zum Beispiel für die Herstellung von Gallensalz verbraucht, Aus diesem Grund muss auch frischem Fleisch immer Taurin zugefügt werden. Ohne Taurin gehen der Katze lebenswichtige Fette verloren, da die Gallensalze für deren Aufspaltung zu ständig sind.

Taurin findet man rohem Fleisch, Geflügel und Fisch mit ca. 200-400mg/kg. Dies ist aber für eine ausreichende Versorgung der Katze nicht ausreichend, so das Taurin noch zugesetzt werden muss.

Nicht ausreichend zugeführtes Taurin führen zu Sehstörungen bis zur Erblindung oder zu Herzerkrankungen. Fehlt Taurin in der Fütterung ganz kommt der Stoffwechsel zu erliegen.

Lebensmittel mit hohem Tauringehalt.

Barf Katzen
Bild von Yung-pin Pao auf Pixabay
  • Thunfisch
  • Austern
  • Lammfleischfilet
  • Rindfleischfilet
  • Dorsch

 

 

Fertiges BARF

 

Das Barfen für Katzen ist nicht unmöglich aber deutlich schwieriger als bei einem Hund. Man muss sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen damit die Katze alle benötigten Bestandteile bekommt.

Wenn man dazu keine Zeit oder Lust hat kann man sich mit sogenannten „Convenience BARF Produkte“ behelfen.  Diese Fertig-BARF Gerichte werden immer häufiger angeboten und enthalten Rohfleisch gemischt mit den nötigen Nährstoffen.

Zurück nach oben