Pansen ist eine der größten Herausforderungen beim Barfen. Der Geruch von grünem Pansen ist für Menschen sehr gewöhnungsbedürftig, während er für Ihren Hund sehr verführerisch duftet. An den Geruch muss sich jeder im Haushalt gewöhnen da er auch nicht so leicht verschwindet und gerne durch die ganze Wohnung wabert. Aber sie machen Ihren Hund mehr als glücklich. Vergleichen kann man den Geruch von Rinderpansen ungefähr mit Kuhfladen.
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Was ist Pansen und wofür benötigt es mein Hund?
Der Pansen ist der Größte der 3 Vormägen eines Wiederkäuer und der Magen in dem die Nahrung als erstes landet. Er zersetzt das Grasgemisch in Kohlenhydrate (Zellulose, Pektine, Zucker und Proteine). Dadurch kann der Wiederkäuer die Nahrung einfacher weiter verdauen und die Bestandteile besser verwerten. Nach dem dieser Prozess abgeschlossen ist, wird der entstanden Nahrungsbrei hochgewürgt und weiter gekaut und erneut geschluckt. Der Nahrungsbrei wandert danach innerhalb mehrerer Tage in den Netzmagen, danach in den Blättermagen. Aufgrund der vorrangigen Stellung des Pansens sind dort viele Vitamine und Nähstoffe der teilverdauten Pflanzen enthalten. Grüner Pansen hat durch die gegorenen Pflanzenteile jede Menge wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Grüner Pansen oder weißer Pansen ?
Grüner Pansen ist der ungewaschene rohe Pansen. Er enthält die beim BARF gewollten Nährstoffe und Mikroorganismen. Grüner Pansen schmeckt den meisten Hunden sehr gut . Der weiße Pansen, auch Kutteln genannt, ist der gewaschene und gekochte Pansen der in der menschlichen Küche verarbeitet wird. Durch das waschen und kochen verliert er die meisten seiner Vitamine und Nährstoffe.
Was genau macht den Pansen so gesund?
Der Pansen enthält viele pflanzliche Rückstände und somit deren Vitamine. Außerdem sind im Pansen Milchsäurebakterien enthalten die positiv auf die Darmflora des Hundes auswirken und somit der Verdauung förderlich sind.
Im Pansen sind folgende Vitamine und Nährstoffe enthalten:
- Vitamin A
- Vitamin B1 bis B12
- Vitamin C
- Vitamin D
- Vitamin E
- Eisen
- Fluor
- Kupfer
- Jod
- Mangan
- Zink
- Calcium
- Magnesium
- Phosphor
- Schwefel
Blättermagen
Der Blättermagen hat seinen Namen da die vielen ausgebildeten Schleimhautfalten an Papierblätter erinnern. Er ist der dritte der Vormägen und bekommt somit die weiterverdaute Nahrung der zwei ersten Mägen, beziehungsweise des wiedergekäuten Breis. Er ist fettarm, enthält aber auch Mineralien und Bakterien. Um möglichst viele Nährstoffe und Vitamine zu erhalten sollte der Blättermagen ungewaschen an den Hund verfüttert werden. Am besten ist es ihn vom Weiderind frisch zu verfüttern. Da aber nicht viele Zugriffe auf frischen Pansen oder Blättermagen haben, sollte man bei gefrorener Ware darauf achten das diese vom Weidering stammen. Mastrinder bekommen Kraftfutter das aus Mais, Gerste, Roggen oder Weizen aber auch aus Soja oder Raps besteht. Hat der Hund eine Unverträglichkeit gegenüber einer dieser Bestandteile sollte man auf Pansen oder Blättermagen von Mastrindern verzichten.
Unterschiede Blättermagen und Pansen in der Fütterung
Der Pansen beinhaltet im Vergleich mehr Vitamine und auch manche Mineralien. Bei Eisen und Magnesium ist der Blättermagen überlegen. Der Blättermagen ist besser verdaulich, fettärmer und proteinärmer. Wie der Pansen hat der Blättermagen ein besseres CA/P Verhältnis als Muskelfleisch.
Wie oft sollte ich die beiden Mägen füttern ?
Verträgt der Hund Pansen und/oder Blättermagen kann man ihn in den wöchentlichen Ernährungsplan einrechnen. Die beiden Mägen zusammen sollten ca. 20 % der Nahrung ausmachen. Am besten man wechselt die Fütterung zwischen Pansen und Blättermagen ab, so hat man alle Vorteile des entsprechenden Magens. Man kann diese auf Blättermagen/Pansen Tage aufteilen, was aber zu sehr starker Geruchsbelästigung J führen kann. Man hat die Geruchsbelästigung bei der Fütterung und später da einige Hunde Blähungen von den Mägen bekommen. Es ist auch möglich diese unter die anderen Fleischsorten zu mischen.
Getrocknete Alternativen.
Pansen und Blättermagen sind auch getrocknet als Kausnacks erhältlich. Hier kann man sie zusätzlich für die Zahnhygiene einsetzten. Es gibt sie als Streifen, Kauknochen mit Pansenfüllung oder als Pansenwürstchen.
Vielleicht doch nicht nur für den Hund ?
Eine der heute eher ungewöhnlicheren Fleischsorten beim Barfen ist der Pansen und der Blättermagen. Er gehört in der modernen Welt zu den Schlachtabfällen. Aber das ist nicht immer so gewesen. Viele kennen noch den Begriff Kutteln oder haben auch schon eine Kuttelsuppe gegessen. Kutteln sind in Streifen geschnittener Pansen. Sie werden hauptsächlich in Süddeutschland, Sachsen, Österreich und der Schweiz gegessen. Häufiger noch in Italien, der Türkei und Spanien. Es werden hauptsächlich Kutteln vom Schaf oder vom Rind gegessen. In den Regionen in denen heute noch Kutteln verarbeitet werden bekommt man diese beim Metzger. Um sie genießbar zu machen werden sie gründlich gereinigt, mehrere Stunden gewässert und dann etwa 10 Stunden in Salzwasser gegart.
Hier ein paar Rezepte mit Kutteln bei Chefkoch
Fazit:
Verträgt man selber den Geruch und der Hund die Mägen ist Pansen und Blättermagen eine tolle und gesunde Abwechslung für den Hund. Die meisten Hunde lieben die beiden Alternativen. Es sollte aber nur ca. 20 % der Nahrung ausmachen.